Bamberger Hörnla sind nicht nur eine alte Kartoffelsorte, sondern auch ein ausgesprochen schmackhaftes Gebäck: Seit über 600 Jahren gehört das Plundergebäck zu Bamberg. Bei jedem Bäcker ein bisschen anders, aber vor allen Dingen eins nicht: Ein Butter-Hörnla ist kein Croissant! Aber es schmeckt unglaublich gut – und wenn es ein bisschen älter ist: eingetaucht in Milchkaffee: Ein Traum!
Das größte Problem ist es, Hörnla solange zu Hause zu haben, dass sie alt werden können: Der Geruch und die Farbe zwingen einen fast, es zu essen.
So habe ich auch nie wirklich verstanden, wie es möglich sein soll, gleich 7 solcher Bamberger Hörnchen alt werden zu lassen. Aber die braucht es, um diese ganz speziellen Lebkuchen herzustellen, deren Rezept immer nur sehr verschwiegen unter der Hand (und v.a. unter alten Hausfrauen) weiter gegeben wurde. Wie Der-Herr-Rauch an dieses Rezept für die Weihnachtsbäckerei kam, ist eine andere Geschichte – und ob die jemals erzählt werden wird, ist noch nicht bekannt.
Lebkuchen aus Bamberger Hörnla (ca. 70 kleine oder 30 große Lebkuchen)
500 g gemahlene Nüsse oder Mandeln, 250 g Mehl
mit 7 g Hirschhornsalz und
40 g Zimt, 1 Msp. gemahlenen Nelken, 1 Msp. gemahlenem Kardamom (oder alternativ 50 g einer Lebkuchengewürzmischung) verrühren.
7 alte Butterhörnchen fein reiben (wie Semmelbrösel) und zur Nuss – Mehl- Gewürzmischung geben
4 Eier mit 750 g Zucker schaumig rühren.
100 g Zitronat und 100 g Orangeat mit 0,5 l Wasser mixen.
Das Trockene, das Schaumige und das Nasse miteinander zu einem Teig verrühren.
Teig mindestens eine Stunde ruhen lassen.
Auf Obladen zu Lebkuchen formen und bei 175 Grad ca. 20 Minuten backen, auskühlen lassen und mit geschmolzener Schokoladenkuvertüre bestreichen.