In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal Salben hergestellt.
Das Grundrezept ist wiederum simpel:
10g Bienenwachs auf 100g Heilkräuter-Öl-Auszug.
Das Öl wird erwärmt, darin das Bienenwachs geschmolzen, die fertige Salbe abgefüllt und nach dem Abkühlen verschlossen und beschriftet.
Es ist auch gut möglich, der Salbe vor dem Abkühlen ätherische Öle unterzurühren: Für einen wohltuenden Geruch oder zur Ergänzung der Wirkung.
Wie komme ich an Heilkraut-Öl-Auszüge?
Ich gehe bei der Mazeration der (Heil-)Kräuter in Öl sehr einfach vor:
Eine Schraubflasche wird mit Kraut und/oder Blüten gut zur Hälfte gefüllt und dann mit Olivenöl aufgefüllt. Diese Mischung schüttle ich (ziemlich grob und gar nicht vorsichtig) ordentlich durch. Die Mischung soll warm, aber dunkel stehen. Zum Schutz vor Licht stelle ich die Flasche in einen Brotzeitbeutel aus Papier, den ich auch gleich mit Datum und Inhalt beschrifte. Diese Flasche bleibt auf unserem Esstisch stehen, so vergesse ich auch nicht, die Flasche täglich zu schütteln. Nach einer Woche könnte das Öl abgegossen werden, es kann aber auch gut länger stehen bleiben.
Nun kann man das Öl einfach durch ein feines Sieb abseihen und in einem zweiten Schritt durch einen Teefilter aus Papier filtern.
Für die Salbenherstellung erhitze ich den gesamten Ansatz und lasse ihn nochmals im warmen Öl durchziehen, erwärme zum Abseihen und Filtern. Das gefilterte Mazerat messe ich ab und gebe pro 100 ml 10g Bienenwachs in den Topf mit dem erwärmten Kräuteröl.
Welches Pflanzenöl man zur Mazeration wählt ist ein Thema für sich. Ich habe gute Erfahrungen mit einfachem Olivenöl.
Natürlich ist es auch möglich für die Salbenherstellung gleich eine Warm-Mazeration zu machen: Dabei werden Blüten und Öl mit einem Stabmixer zerkleinert und im Topf erwähnt. Wichtig ist, dass die Masse nicht kocht, sondern nur für einige Stunden zieht.
Der Allrounder: Ringelblumen-Salbe. Die Gelbe
Aus den Blütenköpfen der Ringelblumen lässt sich schnell und einfach eine Salbe zubereiten, die der Haut bei jedem „Aua“ wohl tut: Abschürfungen, rissige Lippen, trockene Hautstellen
Die Mückenstich-Salbe: Spitzwegerich (mit Lavendel). Die Grüne
Spitzwegerich wächst nun wirklich fast überall, in nahezu jeder Grünfläche ist dieses Kraut zu finden. Die schwierigste Aufgabe bei der Ernte ist es eigentlich, eine Wiese zu finden, in der sich keine Hunde vergnügt haben…
Als Hustenkraut ist er sehr bekannt und kann – auch zusammen mit anderen Hustenkräutern – in einem Sirup einen hervorragenden Hustensaft abgeben.
Als Mittel zur Behandlung von Mückenstichen ist er allerdings fast noch genialer: Als SOS-Mittel bei Wanderungen werden die Spitzwegerich-Blätter einfach mit den Fingern geknetet und auf den frischen Insektenstich gelegt. Die Wirkung tritt nahezu sofort ein. Eine gute Alternative zum Mitnehmen ist Spitzwegerichtinktur und natürlich auch die Mückensalbe.
Für eine Mückensalbe wird wiederum ein Kräuter-Öl hergestellt: Blätter sammeln, klein schneiden und mit Öl übergießen.
Für einen guten Duft setze ich Spitzwegerich und Lavendlblüten zusammen an und stelle dann aus dem gemischten Öl Salbe her.
Good Vibes für den Herbst und Winter: Johanniskraut-Lavendel-Salbe. Die Rote
Mitte Juni, kurz vor dem Johannis-Tag blüht das Johanniskraut. Ich ernte die gelben Blüten und setze das Rotöl an.
Weil ich Lavendel einfach sehr mag, habe ich Johanniskraut und Lavendel zusammen zu einem Öl- Auszug angesetzt – und in einem Teil der Salbe noch zusätzlich Lavandin aus dem lang vergangenen Provence-Urlaub untergerührt.
Rotöl und die Salbe aus Johanniskraut und Lavendel tun der Haut und der Seele gut: Ich pflege damit kleinere Narben und benutze es, wenn mir durch die herbstliche Kälte die Muskeln schmerzen. Mitten in der kalten Zeit bringt es die Sonnenstrahlen und die Wärme des Sommers zurück.
Meine Schwiegermutter benutzt diese Salbe, wenn Sie sich gestoßen hat und die blauen Flecken einfach nicht weg gehen wollen.
In welche Gefäße fülle ich die Salbe?
Salbengefäße sind das perfekte Upcycling-Projekt. Oder aber man ist vernünftig und kauft entsprechende Salbentigel aus Kunststoff oder Glas. Im Drogeriemarkt gibt es beim Reisebedarf auch wiederbefüllbare Tuben und Cremetigel. Gerade die Tuben finde ich sehr praktisch.